Rothenburger Lichterlauf

Rothenburger Lichterlauf

Kilometer 1: Anmeldung zum 17. Stadtwerke Rothenburg Lichterlauf

November 2024: Während die Tage durch die Zeitumstellung kürzer werden und dadurch auch das Zeitfenster für ambitionierte Freizeitläufe schrumpft, fragt sich der Durchschnittsläufer des Espresso Running Clubs, mit welchen sinnvollen Aktivitäten die Herbstzeit am besten zu bewältigen ist.

Aus diesem Grund wurden nach dem Tegernsee-Halbmarathon am 14.09.2024 die Laufkalender und Websites durchforstet, um das nächste Laufevent ausfindig zu machen. Durch einen scharfen Tipp eines anonymen Insiders, wurde der ERC auf den Lichterlauf der Stadtwerke Rothenburg aufmerksam. So hatten wir sieben Wochen nach dem Tegernsee unser nächstes läuferisches Highlight gefunden.

Kilometer 2: Track Sessions

Um unsere Schnelligkeit zu verbessern, hieß es einmal die Woche: Track-Session. Kurze, schnelle Läufe, gefolgt von kurzen Pausen, um so unsere Geschwindigkeit, Ausdauer (und das Kudos-Scoring auf Strava natürlich) zu steigern. Jede Trainingseinheit begann mit einer gemeinsamen Aufwärmphase, die von manch einem auch mal professionell geschwänzt wurde. Jede Woche durften wir durch eine andere Person motiviert und gecoached werden: Thomas und Pasi brachten ihre Übungen und fachliche Expertise ein und gestalteten das Training abwechslungsreich, wenn auch körperlich fordernd, bewiesen durch das hohe Schnauf- und Schnappatmungslevel der Läuferinnen und Läufer. Am 24.10.2024 hieß es dann ein letztes Mal: Volle Power auf der Bahn! In der letzten Track-Session des Jahres, gleichzeitig der Trainingsabschluss vor dem Lichterlauf, haben wir noch einmal alles herausgeholt. Jeder Sprint, jede Übung, war ein Schritt näher ans Ziel.

Kilometer 3: Long – Run

Für die Hartgesonnenen unter uns hieß es dienstags: Langer Lauf. Von einem ehemaligen Tuesday-Sundowner wurde der Lauf aufgrund der Jahreszeit eher zu einem abenteuerlichen Night-Run umfunktioniert. Nach 12 bis 15 schweißtreibenden Kilometern gab es natürlich, ganz im Sinne der Espresso-Tradition, auch noch ein Getränk, um auch diesen Lauf entsprechend ausklingen zu lassen.

Kilometer 4: Sunday Run

Schon der Theologe Albert Schweitzer wusste: “Wenn die Seele keinen Sonntag hat, verdorrt sie.” - Ob er wohl auch Teil eines Retro-Espresso-Running-Clubs war? Auf jeden Fall sind für uns die Sonntage auch das absolute Wochenhighlight: Hier wurden neben der Vorbereitung auf den Lichterlauf durch Grundlagenläufe auch soziale Trainingseinheiten abgehalten und sich nach dem Lauf bei einem Heißgetränk untereinander ausgetauscht. So konnten wir bereits Laufgemeinschaften, Tempogruppen und andere Kontakte knüpfen, die auch über den Lichterlauf hinausgingen.

      

Kilometer 5: Gemeinsames Carb-Loading

Voller Vorfreude und Aufregung trafen wir uns alle einen Abend vor dem eigentlichen Lauf in einem gemütlichen Restaurant, um unsere Kohlenhydratspeicher richtig aufzufüllen. Bei Pasta, Pizza und ein, zwei Getränken haben wir nicht nur unsere Energie getankt, sondern auch die Vorfreude (auch bekannt als Gossip und angepeilte Tempo-Bestmarken) auf das bevorstehende Laufevent miteinander geteilt.

Kilometer 6: Anfahrt und gemeinsames Aufwärmen

Um 17 Uhr ging es los: Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Rothenburg und stimmten uns mit der passenden Musik auf den Lauf ein. Nach einer intensiven Runde Parkplatz-Tetris trafen wir alle im historischen Rathaus ein, um unsere Startnummern abzuholen. Schon der Rathausplatz erstrahlte in bunten Lichtern, die die Vorfreude noch mehr verstärkten. Was an einem Lichterlauf natürlich nicht fehlen darf: Glitzer und Leuchtarmbänder. Kaum wurde das Glitzer-Make-Up ausgepackt, verwandelten wir uns alle in eine glitzernde und leuchtende Gruppe.  

       
Apropos leuchtende Gruppe: Was für den neutralen, laufinteressierten Beobachter, auch durch Anwesenheit lauter Musik und Megafon-Chefanheizer-Till, nach einer aus dem Ruder gelaufenen Abifeier ausgesehen haben mag, wurde von uns als “professionelles Aufwärmen” und “Rennvorbereitung” betitelt. Mit akkustischer Unterstützung des EM-Klassikers von Major Tom wurden wir von Julius schließlich in ein koordiniertes, “völlig losgelöstes”, Warm-Up übergeleitet und auf das Rennen vorbereitet. Mit all dem Glitzer, Licht und der Unterstützung um uns herum waren wir für ganz viele Fotos und dann auch irgendwann für den Lauf bereit.

 

Kilometer 7: Der Lauf

Um 19:30h wagten sich 50 Läuferinnen und Läufer an die dunkle, bergige und durch Pflastersteine zunehmend risikofreudige Strecke in Rothenburg. Bereits nach dem 1. Kilometer konnte man sich schon über unsere stimmgewaltige Cheering-Zone freuen, die für uns neben dem Lauf selbst eines der absoluten Highlights darstellte. Selbstgebastelte Plakate, Musik, Megafon-Till und viele Jubelrufe unterstützten uns bei unserem Lauf und machten es dadurch zu einem ganz besonderen Herbstevent. Bei jeder Runde haben wir uns vor allem auf den Berg abwärts gefreut, aber auch richtig angefeuert zu werden und viel Motivation für die anstehenden Höhenmeter zu tanken.

 

Kilometer 8,4: Ziel

Nach vier, durch die Höhenmeter und damit verbundenen doch zähen Anstiege absolvierten Runden, stand nach 8,4 Kilometern der verdiente Zieleinlauf für unser Team des ERC an – zumindest in der Theorie. Tatsächlich gestaltete sich der Abschluss des Rennens komplizierter als gedacht, da der Weg über die Ziellinie etwas abseits des Streckenverlaufs lag und durch zahlreiche Zuschauende und Absperrungen für manch Laufbegeisterten erst nach fälschlichem Abbiegen eingeschlagen werden konnte. Vermutlich war hier der Ehrgeiz auf runde 10 Kilometer zu laufen größer als der verdiente Zieleinlauf – Respekt hierfür aus der Regie!

Auch eine zusätzlich absolvierte, lauftechnisch höchst lobenswerte Extrarunde zählte zu den Vorkommnissen, die bei einem Laufevent vielleicht nicht zwingend auf der Agenda auftauchen, aber auf der Liste einmaliger Lauferinnerungen mit dem ERC nicht fehlen dürfen. Schließlich machen solche Erlebnisse unseren Laufclub auch zu dem, was er ist! (Und eine zusätzlich gelaufene Runde erhöht selbstredend auch das Ansehen auf Strava, keine Frage...)

Nach Überqueren der Ziellinie holten wir unsere Medaillen ab und stärkten uns mit Getränken und kleinen Snacks im Finisher-Bereich. Anschließend wurde im Rathaus der Stadt Rothenburg die Siegerehrung abgehalten. Zu unseren herausragendsten Bezwingerinnen der Pflastersteinsaga zählten Lea und Chiara: Lea überquerte die Ziellinie mit 00:36:45h, Chiara folgte ihr knapp eine Minute später und absolvierte den Lichterlauf in 00:37:41h.

Auch unsere männliche Vertretung machte dem ERC alle Ehre: Sven heizte in beeindruckenden 00:31:41h durch die Rothenburger Innenstadt. Er hatte dabei, wie auch immer das bei diesen Anstiegen möglich war, noch Zeit ein paar Highlights mit seinem Smartphone festzuhalten. Mit 00:34:35h kam Jakob rund drei Minuten nach Mr. Multitasking im Ziel an, auch das eine sehr beeindruckende Laufleistung!

Abschließend war für uns dieser Lauf, wie bereits so viele zuvor, ein unvergessliches Event, dass uns sowohl lauftechnisch als auch sozial (zusammen)wachsen lassen hat. Völlig egal ob bei der Anfahrt, beim gemeinsamen Aufwärmen, durch das Anfeuern oder die Verpflegung mit Zimtschnecken nach dem Lauf (Shoutout an Timo) – ganz viele kleine Dinge wie diese machen schlussendlich Läufe für uns zu dem, was sie wirklich sind: Sportlicher Ehrgeiz – Gemeinschaft – und ganz viel Spaß!

Vielen vielen Dank insbesondere an Laura und alle Personen, die uns bei den Trainingseinheiten und Läufen unterstützen! Wir freuen uns sehr auf jeden weiteren gemeinsamen Lauf und die kommenden Events. 😊


Jessi & Lukas
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